Daphnephoria (Δαφνηφορία) hiess ein Fest, das man dem Apollon zu Ehren alle acht Jahre in Boiotien feierte, namentlich in Theben dem Apollon Ismenios. Ein Knabe, dem noch beide Eltern lebten, eröffnete die Procession, einer seiner nächsten Verwandten, ebenfalls an der Spitze des Zuges schreitend, trug einen mit Lorbeer und Blumen umwundenen Olivenstab, κωπώ genannt. Auf der Spitze war eine eherne Kugel befestigt, von der kleinere Kugeln herabhingen. Purpurne und krokosfarbene Bänder schmückten den Stab. Hinter dem Stabträger schritt der Priester, mit goldenem Kranze, wallendem Haar, in prächtigem Gewande, den Stab berührend. Ein Jungfrauenchor trug Hymnen vor. Man hat in den Kugeln Sonne, Mond und Sterne und in den Bändern die Tage des Jahres angedeutet sehen wollen, doch scheint diese Erklärung nicht alt zu sein, Procl. in Phot. bibl. 321 Bekk. Paus. IX 10, 4. Schol. zu Clem. Alex. Protr. IV 95 Klotz. Möglich, dass die Festfeier mit der gleichfalls ennaeterischen pythischen Procession (Plut. quaest. gr. 12. Aelian. v. h. III 1. Preller-Robert Griech. Myth. I 287, 2; vgl. Rohde Psyche² I 274) zusammenfiel. Boeckh Explic. Pind. 590. O. Müller Orchom. 215. 385ff. Hermann Gottesd. Altt.² § 63, 28. Schoemann Griech. Altt.³ II 463. Daremberg-Saglio II 24f Preller-Robert a. a. O. I 288. Toepffer Att. Geneal. 266. Δαφνηφόροι begegnen auch sonst öfters. So verzeichnet z. B. der Opferkalender von Ikaria (v. Prott Leges sacrae 49 B 38) im Hekatombaion eine Summe für die δαφνηφόροι.
Συνδαυχναφόροι erwähnt eine alte thessalische Inschrift Kern Ind. lect. Rostock 1902, 14. Vgl. Steph. Byz. s. Δειπνίας. O. Hoffmann Die griech. Dialekte II 1893, 18 nr. 12.