Dotion. 1)Δώτιον πεδίον (oder ἄργος), der wahrscheinlich von ihrer Fruchtbarkeit hergenommene Name der östlicheren der grossen thessalischen Ebenen (Ebene von Larissa). Sie ist rings von Gebirgen umwallt: im Osten Ossa und Pelion, im Norden Olymp und kambunische Berge, im Westen und Süden das thessalische Mittelgebirge (Kynoskephalai). Ihr nördlicher Teil wird vom Peneios durchflossen, der ihren Abfluss aufnimmt und dann zwischen Olymp und Ossa durchbricht. In ihrem südlichen Teil aber staut sich, infolge der niedrigen Lage desselben, das Wasser zu zwei flachen Sumpfseen mit wechselndem Umfange, die mit dem Peneios in Verbindung stehen: Nessonis
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und Boibeïs (s. d.). Der Boden der Ebene ist vollkommen ebenes, sehr fruchtbares Schwemmland, im Altertum dicht bevölkert, heute meist als Weideland brach liegend. Die Ebene gehörte teils zu Pelasgiotis, teils zu Magnesia, Strab. I 61. X 442. Hom. Hymn. XVI 3. Kallim. Hymn. in Cer. 24. Steph. Byz. nennt auch eine Stadt und einen Berg D., Plin. IV 32 eine Stadt D. Leake North. Greece IV 420ff. Bursian Geogr. I 63f. Philippson Geogr. Ztschr. III 1897, 306f. Georgiadis (Θεσσαλία 79) will die Ebene D. auf das Gefilde des jetzigen Agia, nördlich der Boibeïs, beschränken. Weitere Litteratur s. unter Boibeïs Nr. 1.