RE:Epeur
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft | |||
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Epeur: Name auf einem etruskischen Spiegel | |||
Band V,2 (1905) S. 2734–2735 | |||
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Epeur heißt auf einem etruskischen Spiegel in der Pariser Nationalbibliothek ein nackter, kräftig gebauter, geflügelter Knabe, den Herkules (hercle) auf den Armen trägt und dem vor ihm sitzenden Tinia (= Iuppiter) hinhält (zu beiden Seiten sitzen die Göttinnen Turan, d. i. Venus, und Thalna, s. d.). Die Darstellung nimmt den oberen Streifen des Spiegels ein, in dem unteren reicht Helena (elinai) dem Agamemnon (aχmenrun) die Hand, zwischen ihnen steht Menelaos (menle). Rechts Lasa imrae (s. d.), links Paris (elχsntre = Ἀλέξανδρος), dem Mean (s. d.) einen Kranz reicht, neben ihr Aias oder Memnon (aevas). Vgl. Deecke in Roschers Lex. I 1232. Abbildung: Gerhard Etr. Spiegel Taf. 181 (vgl. Text III 174). Mon. d. Inst. II 6. Fabretti Corp. inscr. Ital. 378. Martha L’art Étr. 549. Roschers Lex. I 1974. Vgl. de Witte Catalogue Durand 420f. Orioli Ann. d. Inst. 1834, 183ff. Cavedoni ebd. 1840, 268. Chabouillet Camées de la bibl. imp. 528.
Als Epiur ist auf einem fragmentierten Volcenter Spiegel im Berliner Antiquariam (Friederichs Bronzen und Geräte im alten Museum nr. 29. Abbildung: Gerhard a. a. O. Taf. 335, 2, vgl. Text IV 79) ein mit einem Mantel bekleideter, ungeflügelter Knabe bezeichnet, den der jugendliche Herkules in Gegenwart der Minerva vom Boden aufhebt.
Die Bedeutung des E. ist unsicher. De Witte [2735] erklärt ihn für einen Eros, Cavedoni und Gerhard bringen den Namen mit griech. ἐπίουρος zusammen und fassen E. als Wächter, Schutzgeist. Nach Schwenck (Rh. Mus. N. F. III 138) entspricht E. dem griech. ἡβαῖος und deutet die Verjüngung des Herakles und seine Vermählung mit Hebe an. Deecke (Roschers Lex. I 1281) hält ihn für den Sohn des Herakles und der Hebe, deren etruskisierter Name in dem Anfange des Namens E. stecke. Engelmann (Ρoschers Lex. I 1975), der die E.-Darstellung in dem oberen Streifen des Pariser Spiegels mit dem als Helena in Leuke gedeuteten Bilde des unteren Streifens in Zusammenhang setzt, identifiziert E. mit Euphorion, dem Sohne des Achilles und der Helena (s. Helena und Euphorion)