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RE:Eupatoria 3

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt auf der Chersonnesus Taurica
Band VI,1 (1907) S. 11611162
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3) Eine Stadt auf der Chersonesus Taurica, nach Ptolemaios III 6, 2 auf 60° 45' Länge und 47° 40' Breite gelegen. Der Geograph geht in der Aufzählung der chersonesitischen Örtlichkeiten von Norden nach Süden, und da nach ihm – um nur einige uns bekannte und noch nachweisbare Punkte zu erwähnen – das Vorgebirge Parthenium (heute Kap Fanary) auf 60° 40' und 47°, die Stadt Chersonesus auf 61° und 47° lag, so muß E. nördlich von diesen Punkten gelegen haben. Es bleibt darnach, da E. zugleich westlich von Chersonesus lag und zwischen dieser Stadt und dem Vorgebirge Parthenium kein Platz für eine zweite Stadt ist, nichts übrig, als es auf das nördliche Ufer der Bucht von Sewastopol zu setzen, und zwar auf die Westküste der großen Halbinsel. Nun erwähnt Strabon (VII 312) ein von Diophantos, dem Feldherrn des Mithradates Eupator, erbautes und seinem Gebieter zu Ehren genanntes Fort Eupatorion, das 15 Stadien von der Stadtmauer der Stadt Chersonesus entfernt auf einem Vorgebirge lag, welches einen geräumigen und zur Stadt hinneigenden (νεύοντα πρὸς τὴν πόλιν) Busen bildete, über dem seinerseits eine λιμνοθάλασσα ἁλοπήγιον ἔχουοα lag. Diophantos focht gegen die Skythen, welche von Osten her Chersonesus angriffen; darnach muß also das Strabonische Eupatorion, welches eben als Stützpunkt und Festung in diesem Kampfe dienen sollte, östlich von Chersonesus gesucht werden, und Becker (Die Herakleotische Halbinsel, Jahrb. f. Philol. Suppl. 1856) hat es nach den Strabonischen Angaben bei Kap Paul an der Schiffsbucht nachgewiesen und die λιμνοθάλασσα in der Uschakowskaja Balka erkannt. Wenn Ptolemaios richtig berichtet – und ich sehe keinen Grund, an seinen Angaben zu zweifeln – so hat es zwei fast gleichlautende Örtlichkeiten gegeben, E. und Eupatorion, beide offenbar nach demselben König benannt und beide wohl auch von demselben Diophantos erbaut; daß er die Bucht von Sewastopol überschritt, sagt ausdrücklich die ihm zu Ehren gesetzte Inschrift (Dittenberger Syll.2 326) τὰν εἰς τὸ πέραν δἰάβααιν ἐποήσατο, und da das unmittelbar darauf Erzählte offenbar auf dem nördlichen Ufer dieser Bucht sich zutrug, wird das πόλιν ἐπὶ τοῦ τόπου συνοικίξας eben die von Ptolemaios erwähnte πόλις Εὐπατορία sein. Die Gründung des Strabonischen Eupatorion hängt [1162] dann mit den späteren Kämpfen, die östlich von der Stadt Chersonesus stattfanden, zusammen.