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Exekias, attischer Vasenmaler und Vasenfabrikant aus der Mitte des 6. Jhdts. Seine Wirksamkeit bezeichnet den Höhepunkt des attischen schwarzfigurigen Stils auf der von Klitias und Nearchos erschlossenen Bahn. Außerordentliche Feinheit und Sorgfalt der Zeichnung, liebevolle, bis zum kleinsten gehende Ausführung des ornamentalen Details, naive Anmut der Darstellung zeichnen ihn aus; besonders prächtig sind seine Pferde. Gerne signiert er mit dem Trimeter Ἐξηκίας ἔγραψε κἀποίησέ με; aber auch die nur mit ἐποίησε signierten Gefässe sind unzweifelhaft von seiner Hand. Von Lieblingsnamen verwendet er Stesias und Onetorides (Klein Lieblingsinschr. 17. 18; vgl. IG I 479. Studniczka Arch. Jahrb. II 1887, 161). Seine schönsten Werke sind die Amphoren: 1) Berlin 1720: Herakles im Kampf mit dem Löwen und die Theseiden, Ὀνητορίδης κ.Gerhard Etr. u. campan. Vasen 12. Wien. Vorlegebl. 1888 Taf. 6. Klein Meistersign.² 39 nr. 3. 2) Louvre F 53: Herakles im Kampf mit Geryoneus und Krieger auf Quadriga, Στησίας κ.Gerhard Ant. Vasenb. 107. Wien. Vorlegebl. 1888 Taf. 5, 1. Klein Meistersign.² 38 nr. l. 3) Brit. Mus. B 210: Achilleus im Kampf mit Penthesilea und Dionysos, Ὀνητορίδης κ.Gerhard Ant. Vasenb. 206. Wien. Vorlegebl. 1888 Taf. 6, 2. Klein Meistersign.² 39 nr. 2. 4) Mus. Gregoriano: Achill und Aias auf Vorposten beim Würfelspiel und Heimkehr der Dioskuren, Ὀνητορίδης κ. Sein Meisterstück; zur Deutung der ersten Szene, vgl. Robert Arch. Jahrb. III 1888, 62, 8; Nekyia (XVI. Hall. Winckelmannsprogr.) 57, 36. Mon. d. Inst. II 22. Mus. Gregor. II 53. Gerhard Etr. u. campan. Vasen D 4. 5. Wien. Vorlegebl. 1888 Taf. 6, l. Dazu kommt noch 5) Berlin 1698: Aias’ Frevel gegen Kassandra und Theseus im Kampf mit Minotauros, Στησίας κ. Die Künstlersignatur fehlt jetzt, war aber gewiß einst, wie es E. liebt, am Rande der Mündung angebracht, dıe abgebrochen und modern ergänzt ist. Gerhard Etr. und campan. Vasen 22. 23. Wien. Vorlegebl. III 7. Klein Meistersign.² 41 nr. 1. Außerdem sind von E. noch ein Dinos mit Schiffen an der Innenseite der Mündung (Wien. Vorlegebl. 1888 Taf. 5, 3. Klein a. O. 40 nr. 5), eine Augenschale mit dem über das Meer fahrenden Dionysos als Innenbild und Kampfszene auf der Außenseite, wobei der Gefallene unter dem Henkel, die um ihm kämpfenden Parteien zu beiden Seiten des Henkels angebracht sind (Gerhard Auserl. Vasenb. 49. Wien. Vorlegebl. 1888 Taf. 7. 1. Furtwängler und Reichhold Griech. Vasenm. Taf. 42. Klein a. O. 40f. nr. 7) und drei sog. Kleinmeisterschalen (Wien. Vorlegebl. 1888 Taf. 5, 2. 7, 2. 3. Klein a. O. 41 nr. 8–10) erhalten. Auch die der Künstlersignatur entbehrende Hydria in Petersburg 142, die den Kampf des Herakles mit Triton zeigt und den Lieblingsnamen Onetorides trägt, scheint ihm mit Recht zugesprochen zu
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werden. Hingegen ist seine Autorschaft bei den beiden Amphoren mit Ὀνήτωρ καλός (Berlin 1848 Herakles im Amazonenkampf und Theseus im Kampf mit Minotauros, Brit. Mus. B 170 Auszug der Dioskuren und Reiter), die ihm Klein a. O. 42 nr. 3. 4 gleichfalls zuteilen will, sehr fraglich. Auch die Amphora mit Achills Kampf mit Penthesilea und König Amasis mit seiner aithiopischen Leibwache (Brit. Mus. B 209. Gerhard Auserl. Vasenb. 207. Wien. Vorlegebl. 1889 Taf. 3, 3) kann höchstens einem Nachahmer des E., nicht ihm selbst gehören. Der Vasenmaler Andokides (s. d.) war höchst wahrscheinlich sein Schüler. Walters History of anc. pottery I 380ff.