Florinus, Altersgenosse des Irenaeus und diesem von Kleinasien her persönlich bekannt, dort in vornehmer Stellung (λαμπρῶς πράσσων ἐν τῇ βασιλικῇ αὐλῇ), später um 190 in Rom Presbyter. In einem syrisch erhaltenen Fragment eines Briefs (frg. XXVIII in der Irenaeusausgabe von Harvey 1857, II 457) an Bischof Victor von Rom fordert Irenaeus, daß man dort den F. strafe wegen seiner ketzerischen Schriften, worauf dessen Exkommunikation erfolgt sein dürfte. In zwei Schriften hat Irenaeus den F. direkt bekämpft: περὶ μοναρχίας ἢ περὶ τοῦ μὴ εἶναι τὸν θεὸν ποιητὴν κακῶν und περὶ ὀγδοάδος. Die Titel beweisen, daß F. gnostische, speziell valentinianische Gedanken vertreten hat. Einzige Quellen: Euseb. hist. eccl. V 15. 20 und Philastr. de haer. 79, wo mit dem andern, der, ebenfalls Häretiker, den Coluthianern opponierte, F. gemeint sein muß. Vgl. Harnack Gesch. d. altchristl. Lit. I 593f. und Th. Zahn Forschungen zur Gesch. des neutestamentl. Kanons IV 1891, 283–308.