RE:Helene 7

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Tochter d. Timon aus Ägypten, Malerin
Band VII,2 (1912) S. 2837
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7) Tochter des Timon aus Ägypten soll nach Ptolemaios Hephaistion bei Photios Bibl. p. 482 zu Alexanders Zeit gelebt und die Schlacht bei Issos gemalt haben; das Bild sei unter Vespasian auf das Forum pacis versetzt worden. Will man die in einer Aufzählung berühmter Helenen gemachte Angabe eines gewerbsmäßigen Schwindlers glauben, so darf man doch keinesfalls das pompeianische Mosaikbild der Alexanderschlacht auf dies Gemälde zurückführen. Das Mosaikbild ist ein Meisterwerk von größter Kraft und Tiefe. Kunstleistungen von dieser Höhe werden von Frauen nur auf den ihrer Natur gemäßen Gebieten und auch dort vorwiegend im Reproduktiven erreicht: in den Stimmungskünsten der Lyrik und der Musik, und in der Schauspielkunst, die die Waffe des Schwächeren ist. Für die Zuweisung des Bildes an H. sind Welcker Kl. Schr. III 471, und noch entschiedener Overbeck Pompei² II 228 eingetreten. Letzterer setzt das spätestens im 2. Jhdt. v. Chr. entstandene Mosaikbild deshalb in die Zeit des Vespasian. Brunn Gesch. d. griech. Künstler II 261 gibt die Möglichkeit zu, Klein Gesch. d. griech. Kunst III 25 implicite ebenfalls. Sonst neigen die Neueren zu mehr oder minder entschiedner Ablehnung: Michaelis-Springer Handbuch d. Kunstgesch. I⁹ 348. Winter Das Alexandermosaik 8, 8. G. Körte Röm. Mitt. XXII 15, 1. Koepp Preussische Jahrb. 1909, 513.