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Ingaevones (Hss. auch Inguaeones, Ingyaeones), nach Plin. n. h. IV 96. 99 und Tac. Germ. 2 Gesamtname einer an der Meeresküste wohnenden westgermanischen Völkergruppe, zu der außer den dort ausdrücklich genannten Kimbern. Teutonen und Chauken die Angeln, Warnen, Sachsen, Friesen, Amsivarier, d. h. die Völker niederdeutscher Mundart gehörten. Man erkennt in den I. eine in die Urzeit zurückreichende politische Einheit, einen Stamm, der sich in geschichtlicher Zeit in eine Anzahl selbständiger Einzelvölker aufgelöst hatte, deren Zusammengehörigkeit im 1. Jhdt.
[1544] n. Chr. noch in Erinnerung war. Von den I. ist wahrscheinlich auch die Rede an der aus Pytheas geschöpften Stelle des Plinius (n. h. XXXVII 35: Pytheas Guionibus Germaniae genti accoli aestuarium oceani Metuonidis nomine), wo man fälschlich Gutonibus oder Teutonibus hat emendieren wollen, Detlefsen Quellen u. Forschungen zur alten Geschichte u. Geographie VIII (1904) 7ff. Nach O. Bremer Pauls Grundriß der german. Philologie III² 813 ist die richtige Form des Namens Ingwiaiwen, lat. Inguiaevones. Vgl. L. Schmidt Gesch. der deutschen Stämme I 31. Kauffmann Deutsche Altertumsk. I 401. Vgl. auch den Art. Herminones o. Bd. VIII S. 834.