Iukara (Ἰουκάρα, var. Ἰσκούρα, ed. pr. Ἰοκούρα), Stadt in Arabia deserta am Persischen Meerbusen, nur von Ptolem. V 19, 4 (V 18 M.) erwähnt zugleich mit zwei anderen in derselben Küstengegend gelegenen Städten, Ἀμμαία und Ἰδικάρα. Schon im Art.*)[1]Idikara Nr. 1 (s. Nachträge [7] Bd. IX S. 1193f.) ist angeführt worden, daß Forster (The historical geography of Arabia 1844 II 214) die Ruinen von Ǧehre, südlich von ‚el-Kader‘, das er nach den Angaben Burckhardts als Stadt am Šaṭṭ el-ʿArab bezeichnete, für I. erklärte. Dieselbe Stadt verzeichnete schon C. Niebuhr (mit der Transkription Dsjähhere) auf der Karte zu seinen ‚Reisebeschreibungen nach Arabien‘ 1778 II 248. Auf Grund des einzigen Zeugnisses des Ptolemaios, welcher für I. die Maße 79°, 29° 15′ angibt, läßt sich zwar die Lage der Stadt an der westlichen Seite des nördlichen Teiles des Persischen Meerbusens ebensowenig genauer bestimmen wie die von Idikara, sondern nur die Grenzen der Möglichkeit einer Lokalisierung feststellen und auch Fischer in seinen Anmerkungen zu Müllers Ptolemaiosausgabe I 1014 bemerkte nur: Sita erat in angulo Persici sinus. Doch ist, wie in jenem Art. ausgeführt wurde, auf den wir auch für die weiteren Kombinationen Forsters und Fischers verweisen, der fragliche Küstenstrich, an welchem I. gelegen haben muß, durch Ptolemaios’ Angaben auf eine verhältnismäßig nicht bedeutende Strecke eingeschränkt, nämlich den westlich vom Hauptmündungsarme gelegenen (arabischen) Teil des Deltas des Šaṭṭ el-ʿArab, also das Dawāsir und den unmittelbar angrenzenden Teil der Arabia deserta. Nach der Ptolemäischen Karte war I. der südlichste Küstenpunkt der Arabia deserta am Persischen Meerbusen. Die Grenze zwischen Arabia deserta und Arabia felix lag (Ptolem. V 19, 1) unter 79°, 29°, also 1° 10′ südlicher als Ammaia, das die Breite 30° 10′ hatte und wahrscheinlich mit ʿAmie identisch war, das Niebuhr II 205 unter den Uferdörfern des Dawāsir zwischen Baṣra und dem Meere anführt und auf seiner Karte am Šaṭṭ el-ʿArab gegenüber der Deltainsel Mohersi (el-Ḳidr) verzeichnet. I. kann nach Ptolemaios nur auf der Küstenstrecke von der heutigen Einmündung des Nahr Sǎliḥ gegenüber der Insel Waraba bis etwa zum Rās Sabīa (Subaia) gegenüber der Insel Bubiān gesucht werden. Ob es mit Ǧehre identisch war, wie Forster meinte, läßt sich nicht entscheiden.
↑*) In welchem S. 1193, 62 ‚Verbreitung‘ statt ‚Vertreibung‘, S. 1195, 5 el-Ǧandal, S. 1195, 56 ‚erste‘ statt ‚zweite‘, S. 1198, 52 Audattha, S. 1199, 43 el-Fedēn zu lesen ist.