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110) Iulius Aurelius Zenobius ὁ καὶZabdilas (das ist die einheimische Namensform für Zenobius), Sohn des Zabdilas, Enkel des Malchus, Urenkel des Nassumus. Durch Volksbeschluß der Stadt Palmyra wird er wegen der Verdienste um seine Vaterstadt geehrt, Le Bas-Waddington III 2598 = IGR III 1033 = Dittenberger Syll. or. II 640. Die Inschrift bezeichnet ihn als στρατηγήσαντα ἑν ἐπιδημίᾳ θεοῦ Ἀλεξάnδρου (im Perserfeldzug des Kaisers Severus Alexander im J. 232 n. Chr.) καὶ ὑπηρετήσαντα παρουσίᾳ διηνεκεῖ Ῥουτιλλίου Κρισπείνου τοῦ ἡγησαμένου καὶ ταῖς ἐπιδημησάσαις οὐηξιλλατίοσιν. Zum Verständnis dieses Satzes s. Dittenberger z. St., der insbesondere abweichend von Dessau Prosop. imp. Rom. III 147, 166 (auch Magie De Romanor. vocabulis sollemnib. in Graecum sermonem conversis 126. Nagl Art. Rutilius Nr. 32) τοῦ ἡγησαμένου mit
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Recht absolut faßt and nur irrig mit exercitus dux übersetzt; ἡγησάμενος bedeutet hier wie so oft ἡγούμενος (s. z. B. Magie a. a. O. 84. 85. 105) einfach Statthalter. Es ist der uns als Statthalter von Thrakien unter Severus Alexander bekannte Rutilius Pudens Crispinus, der also auch Legat von Syria Phoenice war. Als Zeugen für I.s rühmliche Tätigkeit werden der Gott Iaribolos (in der Form eines Orakels, wie Waddington z. St. und Cumont o. Bd. IX S. 750 vermuten; oder sollte etwa ein ihm von I. errichteter Tempel gemeint sein?), der Praefectus praetorio (M.) Iulius [Philippus] (es ist der spätere Kaiser) und die Stadt selbst angeführt. Datiert ist die Inschrift vom J. 554 der seleukidischen Aera, d. i. 242/243 n. Chr.; da aber Philippus erst im J. 243 Praefectus praetorio wurde (Hist. aug. Gord. 29, 1), so kommt nur dieses Jahr als Datum der Inschrift in Betracht. I. dürfte, wie v. Sallet Die Fürsten von Palmyra 31 bemerkt hat, der Vater der Königin Zenobia sein.