RE:Iulius 333

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Maior, Sex. Legat von Numidien unter Hadrian
Band X,1 (1918) S. 665666
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333) Sex. Iulius Maior (der vollständige Name nur CIL VIII 10296), Legat von Numidien unter Hadrian, weihte pro salute et incolumitate des Kaisers dem Iuppiter Dolichenus einen Tempel beim Lager von Lambaesis (CIL VIII 2681. 18221: Sex. Iuli[us Maio]r); er wird ferner in der Bauinschrift einer Brücke auf der Straße Cirta-Rusicade genannt (CIL VIII 10 296). Seine Verwaltung Numidiens bzw. das Kommando der Legio III. Augusta fällt zwischen 129 und 133, denn das erstere Jahr ist das letzte des Fabius Catullinus (s. o. Bd. VI S. 1762), und andrerseits kann I. nicht später als 133 zum Consulate gelangt sein (s. u.). Mit Rücksicht auf die in der Regel dreijährige Amtsdauer wird man demzufolge vermuten dürfen, daß er der unmittelbare Nachfolger des Catullinus und von 129 bis 132 Legat war (vgl. Henzen Ann. d. Inst. 1857, 18ff. Pallu de Lessert Fast. Afr. I 350f.). Unmittelbar nach seinem Abgang von der Provinz wird er, wie üblich, den (Suffect-) Consulat erhalten haben, der dem J. 132 oder 133 zuzuweisen ist. Denn schon für April 134 ist er als Legat von Moesia inferior bezeugt (CIL III p. 877 = 1979 n. XLVIII Militärdiplom vom 2. April; ferner CIL III 6178 Liste verabschiedeter Soldaten der Legio V. Macedonica; sein Nachfolger war anscheinend Minicius Natalis, vgl. Ritterling Öst. Jhft. X 308, nicht aber Antius Rufinus [o. Bd. I S. 2565 Nr. 14], der im J. 136 eine Spezialmission gehabt haben wird, Stout Govern. of Moesia 1911, 49). Wie seine beiden Statthalterschaften zeigen, gehörte er zu den hauptsächlich in militärischen Diensten verwendeten Senatoren. Daß wir es kaum mit einem Stadtrömer oder Italiker, sondern wohl mit einem Manne nu dem (syrischen?) Osten des Reiches zu tun haben, darauf scheint der Bau des Dolichenustempela in einer für die Verbreitung dieses [666] Kultes relativ frühen Zeit hinzuweisen (vgl. o. Bd. V S. 1276f. Cagnat L’armee rom. d’Afr.² 351; Kan De Iov. Dol. cultu 1901, 15 sieht darin allerdings nur ein Entgegenkommen gegenüber den zum Teil aus Syrien stammenden Soldaten, vgl. auch v. Domaszewski Westd. Ztschr. XIV 59).

Sonst wußten wir bisher nichts von I., aber ein Inschrifttorso aus Epidauros (Ἐφ. ἀρχ. 1913, 126), der bei Nr. 335 eingehend behandelt ist, würde uns, wenn richtig ergänzt, die weitere Kunde bringen, daß er zu den höchsten Würden im Staate emporgestiegen ist. Er hätte dann vielleicht noch eine zweite consularische Provinz (etwa Obermoesien, das nicht selten im Anschluß an Moesia inf. vergeben wurde, vgl. Stout a. a. O. 28) und endlich – sicher schon unter Antoninus Pius – das militärisch wichtigste kaiserliche Reichsland, Syrien, verwaltet sowie zuletzt (wohl, seinem Consulate entsprechend, zwischen 145 und 150) einen der beiden Proconsulate von Africa oder Asia erlost (eher den ersteren, da die Proconsuln von Asia aus dieser Zeit fast sämtlich bekannt sind). Trifft die Ergänzung des erwähnten Textes das Richtige, so würden wir weiter erfahren, daß er der Vater des Iulius (Maior) Antoninus war, der dem Asklepios von Epidauros freigebige Verehrung erwies; in dem Artikel, der diesen Mann behandelt (Nr. 335), ist Genaueres darüber nachzulesen.