Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
374) Iulius Paelignus, Procurator Cappadociae im J. 51 n. Chr., Tac. ann. XII 49. Sein Wesen brandmarkt Tacitus mit den Worten ignavia animi et de ridiculo corporis iuxta despiciendus. Daß er dennoch zu einer so hohen Stellung gelangen konnte, verdankte er der Freundschaft mit Kaiser Claudius, der sich als Privatmann mit einer Reihe von verächtlichen Subjekten umgeben hatte (vgl. Suet. Claud. 5) Als Prokurator von Kappadokien wollte er in die armenischen Thronwirren eingreifen, indem er die Provinzialmiliz aushob, die sich aber bald verlief, worauf er sich durch schnöde Bestechung für den Usurpator Radamistus gewinnen ließ, den er hätte bekämpfen sollen. Die Vermutung Fabias (Rev. de philol. 1898, 133—145; vgl. Comptes rendus de l’acad. des inscr. 1898, 94), daß er identisch sei mit dem Mann, der in dem Dio-Exzerpt des Codex Peirescianus (exc. Vales., in Boissevains Ausgabe III S. 26, sowie in den älteren Dioausgaben zu LXI 6, 6 gestellt; Exc. hist. Const. II de virtut. 2, 345, 237 Roos) Δαιλιανός genannt wird und dessen verabscheuungswürdiger, bestechlicher Charakter durch Vergleich mit seinem ähnlich gearteten Vorgänger (Caelius) Pollio geschildert wird, hat
[686]
manches für sich (sie wird angenommen von Andresen in der 6. Aufl. der Nipperdeyschen Tacitusausgabe z. St., hingegen als unsicher bezeichnet von Boissevain a. a. O.). Dann wäre I. vor dem J. 51 Praefectas vigilum gewesen (τὴν τῶν νυκτοφυλάκων ἀρχὴν προσετέτακτο).