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RE:Iulius 373

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Pacatianus, C. proc. provinc. O[sr]hoenae Ende d. 2. oder Anf. d. 3. Jh. n. Chr.
Band X,1 (1918) S. 684685
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373) C. Iulius Pacatianus, militiis equestribus perfunctus, CIL XII 1856 = Dessau I 1353 (Vienna). Von diesen ritterlichen Offiziersstellungen ist eine durch eine dakische Inschrift, CIL III 865, vgl. p. 1380 (Napoca), bezeugt: Iul. Pa[c]atiani quondam [praefe]cti, und zwar wahrscheinlich der Ala Siliana torquata civium Romanorum, die in oder bei Napoca stationiert war. Da die Inschrift, die anläßlich seiner Übernahme des Dekurionates in der Kolonie Napoca im J. 191 oder 192 gesetzt ist (Commodus führt den Vornamen L.), so hat I. die Stellung eines Reiterpräfekten vor dieser Zeit inne gehabt. Seinen weiteren Cursus honorum gibt die Viennenser Inschrift, die auch seinen Vornamen überliefert. Er war danach proc(urator) provinc(iae) O[sr]hoenae, sicher der erste in dieser Provinz, und (wahrscheinlich gleichzeitig damit, vgl. Hirschfeld Kais. Verw.² 396) praefectus legionis Parthicae, und zwar, da keine Ziffer angegeben ist, wohl der I., die damals allein bestanden haben wird. Er wurde dann pr[o]c. Alpium Cottiarum (in der Inschrift steht Corittarum) und adletus inter comit[es A]uggg. n(ostrorum); im Gegensatz zu Hirschfeld nimmt v. Domaszewski Röm. Mitt. XX (1905) 161 an, daß I. als Kommandant der Parthischen Legion (und zwar der II.) die Alpes Cottiae im Winter 196/7 während des Kampfes gegen Clodius Albinus besetzt (darauf bezieht v. Domaszewski nach entsprechender Änderung der Textverderbnis Herodian. III 6, 10) und daher dann verwaltet habe und daß sich so der sonst ungewöhnlich hohe Rang dieser Prokuratur [685] erkläre. Das letzte wäre möglich, dagegen aber, daß I. Comes im Kampfe gegen Albinus geworden sei, erhebt sich der Einwand, daß er als Comes dreier Augusti keinesfalls vor 198 bezeichnet werden konnte; denn wenngleich oft ungenau Auggg. geschrieben wurde, noch ehe Geta Augustus war (in dieser Hinsicht irren Hirschfeld a. a. O. 449f., 3 und zu CIL XII 1856, wenn er dies erst auf den Zug des Severus nach Britannien bezieht, Mommsen St.-R. II³ 836, 2, wenn er sagt ,aus der letzten Zeit des Severus‘ und Dessau Prosop. imp. Rom. II 203, 297 ,sub finem regni Severi‘), das wäre 209, so doch nicht, ehe er zum Caesar erhoben worden war. Zwar wäre noch denkbar, daß die unrichtige Bezeichnung in der doch später gesetzten Inschrift Anwendung finden konnte, aber eher ist anzunehmen, daß I. Comes im Partherkrieg des Severus war. Die letzte Stellung, die in der Inschrift von Vienna angeführt ist, war die eines procurator pro legato provinc. Mauretaniae Tingitanae (vgl. Hirschfeld a. a. O. 392. v. Domaszewski Die Rangordnung des röm. Heeres, Bonn. Jahrb. CXVII 1908, 170f.). Die Bronzetafel, auf der die Inschrift eingegraben ist, gehörte zu einer Statue, von der Reste gefunden wurden und die dem I. in Vienna (offenbar seiner Heimatstadt) von der col[o]nia Aelia Aug(usta) Italica als ihrem p[atr]ono merentissimo gesetzt ist, vielleicht deshalb, weil er, wie Allmer vermutet, diese bätische Kolonie gegen Angriffe der Mauren verteidigt hatte.

Auf schwachen Füßen ruht die Annahme v. Domaszewskis (Rangordnung 170, 9. 171, 1. 222), daß mit ihm identisch sei der Mann, dessen Ämterlaufbahn das stadtrömische Inschriftfragment CIL VI 1642 (vgl. Suppl. p. 3163. 3811) bietet; übereinstimmend mit der Laufbahn des I. ist eigentlich nur [procur]ator et praeses Alpium Cotti[arum], zum Teil [proc. pro]vinciae Mauritaniae Tingitanae, alles andere ist zweifelhafte Ergänzung; sicher war der Ungenannte zuletzt praef(ectus) Mesopotami[ae].

[Stein. ]