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15) L. wurde im Sommer 367 mit Timagoras als Gesandter an den Perserkönig geschickt, um einer gleichzeitig abgehenden Gesandtschaft der Thebaner und ihrer Bundesgenossen unter Pelopidas und Ismenias entgegenzuwirken (Xen. hell. VII 1, 3ff.). Der auf Syll.³ 185 beruhenden Ansicht A. Schaefers 94, sie seien über Sidon gereist und dessen König Straton habe für ihr
Geleit Sorge getragen, ist dadurch die Grundlage entzogen worden, daß das zitierte Dekret in das J. 378/7 gehört (Johnson Class. Philology IX 423). Demosthenes’ Angabe (XIX 191), daß ihre Mission vier Jahre umfaßte, muß auf einem Irrtum beruhen; die von Schaefer 96, 3 angenommene Auskunft Grotes 39, 2 einer früheren Gesandtschaft der beiden ist eine üble Vermittelung. Die Gesandten standen persönlich schlecht zueinander, und Timagoras soll angeblich mit Pelopidas zusammengewirkt haben; auch Bestechung durch den Perserkönig wurde ihm vorgeworfen (s. den Art. Timagoras). Die Gesandtschaft endete mit einem Mißerfolg der Athener; L. verlieh deswegen dem König gegenüber offen seinem Mißvergnügen Ausdruck, worauf eine abschwächende Klausel hinzugefügt ward (Xen. a. O. 1. 37). L. klagte nach seiner Rückkehr Timagoras durch eine Eisangelie an
(dazu Lipsius Att. Recht I 190) – wohl auch um sich selbst zu decken – und dieser wurde zum Tode verurteilt (Xen. 1, 38. Demosth. XIX 31. 337. 191. Plut. Pelop. 30; Artax. 22). Über L.
Grote Hist. of Greece X² 36ff. v. Stern Gesch. der spartan. u. theban. Hegemonie vom Königsfrieden bis zur Schlacht bei Mantinea 201ff. A. Schaefer Demosth. u. seine Zeit I² 94ff. Ed.Meyer Gesch. d. Altert. V 443ff. Kirchner Prosop. att. II nr. 9101. Beloch Griech. Gesch. III² 1, 189.