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RE:Mescinius 2

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Rufus, L. wurde dem Cicero als Proconsul von Cilicia zugeteilt
Band XV,1 (1931) S. 10761077
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2) L. Mescinius Rufus (das Kognomen nur in den Briefaufschriften Cic. fam. V 19f.) war Quaestor 703 = 51 und wurde dem Cicero als Proconsul von Cilicia zugeteilt (Cic. fam. XIII 26, 1: L. Mescinius ea mecum necessitudine coniunctus est, quod mehr quaestor fuit; vgl. V 20, 1: pro coniunctione nostrae necessitudinis). Er gesellte sich Anfang Juli in Athen zu Ciceros Gefolge (Cic. ad Att. V 11, 4: aderat quaestor) und blieb in der Provinz bis über Ciceros Abreise Ende Juli 704 = 50 hinaus. Freilich hatte er sich als so wenig geeignet erwiesen, daß Cicero die größten Bedenken trug, ihn hier als seinen Stellvertreter zurückzulassen (ad Att. VI 3, 1 im Mai: quaestorem nemo dignum putat; etenim est ,levis libidinosus tagax‘; 4, 1 im Juni: Nihil minus probari poterat quam quaestor Mescinius; vgl. 5, 3: πρόβλημα, quem praeficiam). Nach dem Julischen Gesetze Caesars vom J. 695 = 59 mußten Quaestor und Proconsul ihre Rechnungen am Ende ihrer gemeinsamen Amtszeit abschließen, miteinander vergleichen und in zwei Städten der Provinz in Abschriften hinterlegen, dann in Rom bei der Staatskasse einreichen. Da Cicero eiligst abzureisen wünschte, nahm er die Schlußabrechnung nicht in eigener Person mit M. vor, sondern ließ sie in Laodikeia durch seinen Sekretär M. Tullius Tiro vornehmen; M. zog seinen Bruder M. Mindius hinzu und hinterlegte die Rechnungen in Apameia und Laodikeia (Cic. fam. II 17, 4 [1077] Mitte Juli: Rationes mei quaestoris nec verum fuit me tibi mittere, nec tamen erant confectae; eas nos Apameae deponere cogitabamus; ad Att. VI 7, 2 Ende Juli: Ego Laodiceae quaestorem Mescinium exspectare iussi, ut confectas rationes lege Iulia apud duas civitates possem relinquere; vor allem fam. V 20, 1f. Januar 705 = 49 [s. u.]). M. selbst trat die Heimreise erst spät im Jahre an und reiste, vielleicht aus Gesundheitsrücksichten (vgl. Cic. fam. V 21, 5 vom J. 708 = 46) bequem, so daß Cicero dem in Patrai krank zurückgebliebenen Tiro im November empfahl, sich ihm anzuschließen (fam. XVI 4, 3: Ego puto te bellissime, si recte erit, cum quaestore Mescinio decursurum. non inhumanus est teque, ut mihi visus est, diligit. 9, 4: Ne temere naviges ... si poteris, cum Mescinio — caute is solet navigare). Eine peinliche Überraschung war es für Cicero, daß M. jetzt, nachdem er selbst die ihm von Tiro zugestellte Abrechnung in Rom bereits vorgelegt hatte, verschiedene Punkte darin beanstandete; er richtete deswegen noch aus Rom in der ersten Hälfte des Januar 705 = 49 den ausführlichen Brief fam. V 20 an ihn zu seiner eigenen Rechtfertigung (vgl. zur Erläuterung Mommsen St.-R. I 298ff. 703f.). Die politischen Ereignisse der nächsten Zeit ließen diese Angelegenheiten zurücktreten; M. schrieb mehrfach an Cicero, entschuldigte sich auch wegen dessen, was er in der Provinz nicht recht gemacht hätte (Cic. fam. V 19, 1: mihi ostenderas quibusdam litteris, ... te studiosiorem in me colendo fore quam in provincia fuisses), und fragte ihn um Rat, welche Partei er im Bürgerkriege ergreifen sollte; Cicero antwortete ihm Ende April in liebenswürdigen Worten und bestärkte ihn in seiner Hinneigung auf die Seite der Republik und des Pompeius, lud ihn auch zu sich ein (fam. V 19). Im J. 708 = 46 schrieb er ihm noch einmal in Erwiderung des Anerbietens eines Besuches und tröstete ihn wegen der Unannehmlichkeiten, die ihm die veränderten Verhältnisse bereiteten (fam. V 21). In demselben Jahre empfahl er ihn an Ser. Sulpicius Rufus, den Statthalter von Achaia, weil M. in dieser Provinz die Erbschaft seines dort verstorbenen Bruders M. Mindius antreten wollte (fam. XIII 26), und diese Empfehlung erwies sich als sehr wirksam und förderlich (ebd. 28). Im Gegensatz zu seinen früheren Urteilen sprach Cicero sich später zu M. (z. B. fam. V 19, 1: meo iudicio nihil ad tuum provinciale officium addi potest. 21, 1: erat nemo, quocum essem libentius quam tecum, et pauci, quibuscum essem aeque libenter) und über M. (fam. XIII 26, 1: virtute et humanitate. 28, 2: est ... in eo cum virtus et probitas et summum officium summaque observantia tum studia illa nostra) mit einer Freundlichkeit aus, die allzu groß ist, um ganz echt zu sein.