RE:Minicius 7
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft | |||
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Acilianus Senator um die Wende des 1. und 2. Jh. n. Chr. | |||
Band XV,2 (1932) S. 1811–1812 | |||
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7) Minicius Acilianus, ein Senator um die Wende des 1. u. 2. Jhdts. n. Chr.
Name: Minicius Acilianus (Plin. epist. I 14, 3, in den Hss. das Nomen gentilicium auch Milicius, Minutius, Municius; nur das Cognomen Plin. epist. I 14, 7; das Praenomen unbekannt).
Leben. Was wir über das Leben des M. wissen, verdanken wir einem Briefe Plinius des Jüngeren an Iunius Mauricus (epist. I 14). Sein Vater war Minicius Macrinus (s. u.), equestris ordinis princeps. Der Name seiner Mutter ist nicht überliefert, läßt sich aber aus der Bezeichnung des P. Acilius als avunculus (Plin. epist. I 14, 6) mit einiger Sicherheit als Acilia bestimmen (so auch im Stemma bei Stein u. Bd. II A S. 1742), an seinen Großvater mütterlicherseits erinnert auch das Cognomen des M. (Stein u. Bd. II A S. 1742 Art. Serrana Procula); als seine Großmutter mütterlicherseits nennt Plin. epist. I 14, 6 die durch ihre Sittenstrenge bekannte Serrana Procula (Stein u. Bd. II A S. 1742). Da M. minor pauculis annis als Plinius war (Plin. epist. I 14, 3), fällt seine Geburt wahrscheinlich in die Mitte der 60er Jahre des 1. Jhdts. n. Chr. Seine Vaterstadt war Brixia (Plin. epist. I 14, 4. Stech Klio Beih. X 163 nr. 171). Im Gegensatze zu seinem Vater, der die von Vespasian beabsichtigte Adlection unter die Praetorier ablehnte (Plin. epist. I 14, 5), schlug er die senatorische Ämterlaufbahn ein (Stein D. röm. Ritterstand 101. 201. 282. 379), in der er wahrscheinlich vor dem J. 97 (Stech Klio Beih. X 66 nr. 835) quaesturam, tribunatum, praeturam honestissime percucurrit (Plin. epist. I 14, 6). Plinius, der mit ihm innig befreundet war (Plin. epist. I 14, 3. 10) und der auf seine geistige Ausbildung großen Einfluß nahm (Plin. epist. I 14, 3 [Minicius] formari a me et institui cupit), schlug ihn als Gatten für eine Tochter des im J. 93 hingerichteten Senators Iunius Arulenus Rusticus vor (Plin. epist. I 14, 2), als ihr Oheim Iunius Mauricus seine Vermittlung in dieser Beziehung erbat (Plin. epist. I 14, 1. Groag o. Bd. X S. 1053 Nr. 94. Kroll o. Bd. X S. 1084 Nr. 149). Bei dieser Gelegenheit entwirft Plinius nach seiner Angabe ohne Übertreibung (Plin. epist. I 14, 10 ego fide mea spondeo futurum, ut omnia longe ampliora, quae a me praedicantur, invenias) ein Bild von der Persönlichkeit des M. Rühmend [1812] hebt er dessen facies liberalis multo sanguine, multo rubore suffusa,.. ingenua totius corporis pulchritudo et quidam decor senatorius hervor (Plin. epist. I 14, 8); er findet ferner (Plin. epist. I 14, 7) plurimum vigoris, industriae, quamquam in maxima verecundia; auch weist er darauf hin (Plin. epist. I 14, 8), patri eius amplas facultates. Kurz, M. war ein würdiger Vertreter seiner hochachtbaren Familie (Plin. epist. I 14, 6 in summa nihil erit in domo tota, quod non tibi tamquam in tua placeat) und verdiente, castitati puellarum quasi praemium dari (Plin. epist. I 14, 8). Ob die Empfehlung des Plinius Iunius Mauricus bewog, seine Nichte mit M. zu verheiraten, wissen wir nicht. Vgl. Stech a. O. Index.