Phtheirophagoi (Φθειροφάγοι), Steph. Byz.
s. v. Strab. XI 492. 497. 499. Peripl. P. Eux. 27.
[948] Ptolem. V 8, 12. Eustath. Dion. 689. Phthirophagi
Mel. I 110. Plin. n. h. VI 14; vgl. auch
Herodot. IV 109: Βουδῖνοι … φθειροτραγέουσι.
Der Name kann, wie schon Stein Herod-Ausg.
II 99 erklärt, wohl nicht ‚Läuseesser‘ bedeuten,
sondern ‚Fichtenzapfenesser‘, wofür auch spricht,
daß in der Nähe der P. Strab. XI 492 und
Peripl. P. Eux. 27 die Stadt Πιτυοῦς, ‚Fichtenstadt‘, bezeugen.
Die Budinen, von denen Herodotos diese Ernährungsweise
erwähnt, wohnten mit den Gelonen
zusammen an der mittleren Wolga; dem
gleichen Ansatz – östlich der Ra – begegnen
wir bei Ptolemaios. Alle anderen Autoren kennen
die P. nur an der kaukasischen Küste des Schwarzen
Meeres nordwestlich von Dioskurias. Da es
von diesen P. heißt, sie seien einst ein Skythenvolk
gewesen, und da Skylax 80 ebendort an
Stelle der P. die Γέλωνες angibt, die an die
Gelonen Herodots erinnern, so haben wir es ursprünglich
wohl mit einem und demselben Volk
der ‚Fichtenzapfenesser‘ zu tun, von dem dann
ein Teil aus dem Wolgagebiet nach dem Süden
abgewandert ist. Über diese Wanderungen skythischer
Stämme bis zur pontischen Seite des
Kaukasus s. Kießling Art. Heniochoi
o. Bd. VIII S. 259ff.