Rettet zwei deutsche Forscher in Afrika!

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Autor: D. Red.
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Titel: Rettet zwei deutsche Forscher in Afrika!
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aus: Die Gartenlaube, Heft 27, S. 452
Herausgeber: Ernst Ziel
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Erscheinungsdatum: 1885
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[452] Rettet zwei deutsche Forscher in Afrika! Von Prof. Dr. A. Supan, dem Herausgeber von „Petermann’s Geographischen Mittheilungen“, geht uns folgender Aufruf zu, den wir der Beachtung unserer Leser auf das Wärmste empfehlen:

„Durch die kriegerischen Ereignisse im Sudan sind zwei hochverdiente deutsche Forscher, Dr. Wilh. Junker und Dr. Schnitzler (Emin-Bey) von der Verbindung mit der Heimath abgeschnitten worden. Seit zwei Jahren haben wir keine Nachrichten mehr von ihnen erhalten, und unsere Besorgnisse sind natürlich erheblich gesteigert worden, seit Khartum in die Hände des Machdi gefallen und damit jede Hoffnung auf eine baldige Wiedereröffnung der Nilstraße verschwunden ist. In einer besonders gefahrvollen Lage befindet sich Emin-Bey als Gouverneur der ägyptischen Aequatorialprovinz, aber nicht minder auch Dr. Junker, der sich aller Wahrscheinlichkeit nach bei Emin-Bey in Lado aufhält. Zum Zwecke ihrer Rettung hat Dr. Junker’s Bruder in St. Petersburg den durch seine Reise im Massailande rühmlichst bekannten deutschen Arzt in Sansibar Dr. G. A. Fischer beauftragt, von Sansibar aus eine Expedition nach Lado zu unternehmen. Am 21. April dieses Jahres hat sich Dr. Fischer in Triest eingeschifft, und er wird hoffentlich nicht allzu viel Zeit mit Vorbereitungen zur Expedition in Sansibar verlieren müssen.

In der Erwägung, daß es nicht blos Sache des Bruders ist, den Bruder zu retten, sondern daß es auch die Ehrenpflicht eines großen und mächtigen Kulturvolkes ist, seiner im Dienste der Wissenschaft in fernen Erdtheilen weilenden Söhne nicht zu vergessen, hatte ich im Verein mit der Geographischen Anstalt Justus Perthes schon vor längerer Zeit an die geographischen Vereine Deutschlands die Bitte gerichtet, durch Beiträge das Unternehmen Dr. Fischer’s zu unterstützen. Bisher sind aber erst 3000 Mark zu diesem Zwecke eingelaufen. Nur durch Sammlungen in weitesten Kreisen kann ein günstiges Resultat erzielt werden, und wir sind überzeugt, daß das deutsche Volk sich niemals vergebens an eine nationale Ehrenpflicht gemahnen läßt.“

Dr. G. A. Fischer ist als Mitarbeiter der „Gartenlaube“ auch unsern Lesern bekannt und bietet in seiner Person die beste Garantie für eine erfolgreiche Leitung der geplanten Expedition. Darum möchten wir den beredten Worten des Aufrufs nur noch die dringende Bitte hinzufügen, die Beiträge möglichst bald und zwar, damit sie sofort verwendet werden können, an die Hauptsammelstelle „Das Geographische Institut Justus Perthes in Gotha“ zu senden. Auch die kleinste Gabe ist willkommen, denn „Viele Wenig machen ein Viel“. D. Red.