Sage von einem reichen und gelehrten Bauer

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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Sage von einem reichen und gelehrten Bauer
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 2. S. 79–80
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Erscheinungsort: Dresden
Übersetzer:
Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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688) Sage von einem reichen und gelehrten Bauer.
Nach mündlicher Ueberlieferung bearbeitet von Julius Schanz.

Es war einmal in einem voigtländischen Dorfe ein reicher [80] und gelehrter Bauer, dem unter vielen Eigenheiten reicher und gelehrter Leute auch die eigen war, daß er sich und sein Eigenthum mit eigenen Namen benannte und es gern hatte, wenn ihm die Leute diese nachsagten. Er selbst hieß: der ewige Heiland, seine Frau: seine Beilage, die Katze: Agatius, das Licht: der heilige Geist, die Scheune: Philippi Jakobi u. s. w. Einstmals war der Knecht am frühen Morgen mit dem heiligen Geiste auf dem Stallboden und schnitt Häcksel. Da kam Agatius und nahm ihm den heiligen Geist aus der Laterne und lief damit fort nach Philippi Jakobi. Das Stroh in Philippi Jakobi aber fing Feuer und begann lichterloh zu brennen. Schnell lief der Knecht zum ewigen Heiland, der noch in den Federn lag, und rief ihm zu:

Ewiger Heiland, steh’ auf mit Deiner Beilage,
Agatius ist gekommen,
Agatius hat mir den heiligen Geist genommen,
Ist damit nach Philippi Jakobi gerennt,
Steh auf: Philippi Jakobi brennt.