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Schneewittchen (Meyer)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Conrad Ferdinand Meyer
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Titel: Schneewittchen
Untertitel:
aus: Gedichte, S. 176
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1882
Verlag: Verlag von H. Haessel
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Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
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Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[176]
Schneewittchen.

Schneewittchen hast im Scherz du dich genannt,
Da plaudernd einst zusammen wir gesessen,
Der Augen tiefes Blau, die Elfenhand,
Des Nackens Blondgekraus, wer kann’s vergessen?

5
Noch jüngst – ich schritt ein hohes Thal entlang,

Es war gekrönt mit sieben Silberspitzen,
Die von dem himmelnahen Felsenhang
Herunter auf die grünen Pfade blitzen –

„Schneewittchen!“ rief ich laut und unbewußt,

10
„Schneewittchen! hinter deinen sieben Bergen

Führst droben pünktlich du mit kühler Brust
Den kleinen Haushalt deinen sieben Zwergen?“

Ein spottend Echo nur antwortet’ mir,
Die Felsstirn rümpfte lachend ihre Falten

15
Und doch, und doch, mir war’s, ich hätt’ von dir,

Schneewittchen! einen lieben Gruß erhalten.