Seite:Über das Leben und den Charakter Johann Nepomuks, des herzoglichen Klosterstiftes Langheim Cisterzienser-Ordens Abts und Prälatens, Ihro Röm. Kais. Majestät geheimen Caplans.pdf/5

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und Redlichkeit kannte, im Jahr 1773 ihn bestimmte, seine Kenntnisse, herablassende Güte, schonende Nachsicht des Freundes, Tugend, Liebe und Ordnung als ein getreuer Ausspender seinen jüngern Brüdern mitzutheilen.

Indessen er so ganz der Erfüllung des ihm aufgetragenen Amtes lebte, stieg der Morgen seines schönsten aber auch unglücklichsten Tages röthlicht am Himmel empor, an welchem sich ihm, gegen sein Erwarten, ein neues vielumfassendes Feld eröffnete, als ihm im Jahr 1774 von dem würdigen Convent des Klosters die Vater- und Oberhirtenstelle und mit derselben die hohe Prälatenwürde anvertrauet wurde. – An diese wichtige Periode seines Lebens gränzte nun zunächst ein klippenvolles Meer, welches er beschiffen sollte; von Ruhm, Friede und Glück umsäuselt, stieß er zwar vom blumichten Ufer, aber bald bedeckten dicke Wolken die heitern Aussichten, seine Ruhe wurde in Schmerz, sein Friede in Unruhe, seine Würde und Glück in Armuth umgeschaffen – grause Nacht verkündete seinen endlichen Sturz, todweisagende Krankheit seinen nahen Sterbetag – groß und hehr ging er unter. –