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und Muetterliebi heißt si schöne Name.
     Jo, liebi Seel, und gang vo Hus zu Hus,

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sag Gute Tag, und Bhütich Gott, und lueg,

der Wienechtchindli-Baum verrothet bald,
wie alli Müetter sin im ganze Dorf.
     Do hangt e Baum, nei lueg me doch und lueg!
In alle Näste nüt as Zuckerbrod!

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’s isch nit viel nutz. Die het e närschi Freud

an ihrem Büebli, will em alles süeß
und liebli mache, thut em, was es will.
Gib acht, gib acht, es chunnt e mol e Zit,
se schlacht sie d’ Händ no zsemmen überm Chopf,

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und seit: „Du gottlos Chind, isch das mi Dank?“

Jo weger Müetterli, das isch di Dank!
     Jez do siehts anderst dri ins Nochbers Hus.
Scharmanti bruni Bire, welschi Nuß!
Scharmanti rothi Oepfel ab der Hurt!

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e Gufebüchsli, doch wills Gott der Her
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/102&oldid=- (Version vom 9.3.2024)