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Noch eine Frage.

     Und weisch denn selber au du liebi Seel,
worum de dine zarte Chinde d’ Freud
in so ne stachlig Bäumli[1] ine henksch?
Wil’s grüeni Blättli het im Winter, meinsch,

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und Dörnli dra, aß ’s Büebli nit, wie ’s will

die schöne Sachen use höckle cha.
’s wär nit gar übel gfehlt, doch weischs nit recht!
Denkwol, i sag ders, und i freu mi druf;
     Lueg, liebi Seel, vom Menschelebe soll

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der dornig Freudebaum en Abbild sy.

Nooch by nenander wohne Leid und Freud,
und was der ’s Lebe süeß und liebli macht,
und was no schöner in der Zukunft schwebt,


  1. Stechpalme
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/105&oldid=- (Version vom 10.3.2024)