Seite:AllemannischeGedichte Hebel.pdf/130

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

d’ Mannen a, und sage: „Was fehlt doch echterst im Hauptma?“
     Aber ’s Statthalters Tochter lit jez bym Uhli und stoßt en:
„Schnarchle mer doch nit so! Me cha jo nit nebe der schlofe!“

180
Und der Uhli zukt und strekt si: „Vreni wie isch mer?“ –

„He, wie wird’s der sy?“ – „I ha ne blutige Traum gha.
Vreni ’s goht nit gut, i ha mi selber gseh metzge.
Hen sie mi nit gstochen, und in der Büttene brüeihet,
mittem Messer gschabt? de glaubsch nit, wie’s mer so weh thut!“

185
Aber ’s Vreneli seit: „He ’s macht nüt, d’ Sau isch der fürcho,

wie’s der öbbe goht, drum hesch di selber seh metzge.“
Aber ’s Uhli’s Schlof isch us, und schweri Gidanke

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/130&oldid=- (Version vom 10.3.2024)