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chlei und zart e Chiimli, ’s thut nummen au kei Schnüüfli,

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nei, es schloft, und seit kei Wort, und ißt nit, und trinkt nit,

biß es in de Fuhre lit, im luckere Bode.
Aber in de Fuhren und in der füechtige Wärmi
wacht es heimli uf us sim verschwiegene Schlöfli,
streckt die zarte Gliedli, und suget am saftige Chörnli,

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wie ne Mutter-Chind, ’s isch alles, aß es nit briegget.

Siederie wirds größer, und heimli schöner und stärcher,
und schlieft us de Windle, bohrt mittem Würzeli abe,
tiefer aben in Grund, und sucht si Nahrig und findt sie.
Jo und ’s stichts der Wundervitz, es möcht doch gern wisse,

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wie’s au witer oben isch. Gar heimlig und furchtsem
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/149&oldid=- (Version vom 12.3.2024)