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Siehsch dört vorne ’s Röttler Schloß – verfalleni Mure?
In vertäfelte Stube, mit goldene Liiste verbendlet,
hen sust Fürste gwohnt, und schöni fürstligi Fraue,

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Heren und Here-Gsind, und d’ Freud isch z’ Röttle deheim gsi.

Aber jez isch alles still, undenklichi Zite
brenne keini Liechter in sine verrißene Stube,
flackeret kei Füür uf siner versunkene Füürstet,
goht kei Chrug in Cheller, ke Züber aben an Brunne.

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Wildi Tube niste dört uf mosige Bäume.

Lueg dört ehnen isch Mulberg, und do im Schatte verborge
’s Föhris Hüsli, und am Berg dört, d’ Höllstemer Chilche.
Steine lömmer ligen, und fahre duren in d’ Matte,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/25&oldid=- (Version vom 22.2.2024)