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     Der Schmelzer isch e plogte Ma,

drum bringet em’s, und stoßet a:
Gsegott! Vergiß di Schweiß und Ach,
’s het jeden anderen au si Sach!

     Am Zahltag theiltisch doch mit kei’m,

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und bringsch der Lohn im Nastuch heim,

se luegt di d’ Marei fründli a,
und seit: „I ha ne brave Ma!“

     Druf schlacht sie Eiern-Anken i,
und sträut e wenig Imber dri;

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sie bringt Salat und Grüebe dra,

und seit: „Jez iß du liebe Ma!“

     Und wenn e Ma si Arbet thut,
se schmekt em au si Esse gut;
er tuuschti nit in Leid und Lieb

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mit mengem riche Galge-Dieb.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/48&oldid=- (Version vom 2.3.2024)