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d’ Wirthene hets ghört, und denkt; „Was gilts, ’s isch e Werber!“

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’s isch ke Werber gsi, der werdets besser erfahre,

wenn der Michel g’wibet het, und ’s Güetli verlumpet.
Was het ’s Stroßwirths Tochter denkt? Sie het em us Liebi
Hand und Jowort ge, doch nit us Liebi zum Michel,
nei zu Vater und Mutter, es isch ihr Willen und Wunsch gsi.

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Sellen Oben ischs in schwere Gidanke vertschlofe,

selli Mittnacht hets e schwere bidütseme Traum gha.
’s isch em gsi, es chömm vo Staufe füren an d’ Landstroß;
an der Landstroß goht e Chapeziner und betet.
„Schenket mer e Helgli, Her Pater, wen der so gut sy!

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Bini nit Bruut? ’s cha sy ’s het güti Bidütig.“
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/63&oldid=- (Version vom 5.3.2024)