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Trink e Schlückli Brentewi, er chüeltder di Jast ab!“

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     Aber d’ Frau deheim, mit zsemegschlagene Hände

sizt sie uffem Bank, und luegt dur Thränen am Himmel:
„Siebe Johr und siebe Chrütz!“ so schluchzget sie endli,
„’s wird mer redli wohr, und Gott im Himmel wells ende!“
Seits und nimmt e Buch und betet Todesgidanke.

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Drüber schnellt der Michel d’ Thür uf, und fürchterli schnauzt er:

„Hülsch au wieder, du heschs nöthig, falschi Canali!
Sur-Chrut choch mer!“ ’s Kätterli seit: „’s isch niene ke Füür meh.“
„Sur-Chrut willi! Lueg i dreih der ’s Messer im Lib um.“ –
„Lieber hüt, as morn! De bringsch mi untere Bode

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/72&oldid=- (Version vom 5.3.2024)