Seite:AllemannischeGedichte Hebel.pdf/78

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

seit jez d’ Muetter: „Bisch bal ferig? Mach mer die Meidli

200
nit so z’förche, ’s sin doch nummen erdichteti Mährli!“ –

„Jo, i bi jo ferig!“ erwiedert der Aetti, „dört lit er
mit sim Ring im Dorneghürst, wo d’ Trostle nit singe.“
Aber d’ Marei seit: „O Muetter, wer wird em denn förche!
Denksch, i merk nit, was er meint, und was er will sage?

205
Jo, der Vizli Buzli, das isch die bösi Versuchung.

Lokt sie nit, und führt sie nit in Sünden und Elend,
wenn e Mensch nit bete mag, und folgt nit, und schafft nüt!
Und der lockig Chnab isch gueti Warnig im Gwisse.
O, i chenn mi Aetti wohl, und sini Gidanke!“


Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/78&oldid=- (Version vom 5.3.2024)