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Das Vorurth.

Dieß bekümmert mich wenig.

Der Genius.

Und eben diese Gleichgültigkeit ist ein neuer Beweis deines Unrechts. Fühlest du nie in dem Innern der Seele die patriotischen Triebe, die der Staat, wovon du ein Mitglied, von dir zu fodern das Recht hat?

Das Vorurtheil.

Sey deutlicher!

Der Genius.

Weißt du nicht, daß jeder Bürger verpflichtet ist, nach Maaß seiner Kräfte zur Ehre des Volks beyzutragen, das ihn geboren, das ihn nähret, worein ihn die Natur und die Götter versetzet?

Das Vorurtheil

Mein wohlgewählter Pracht, ich schweige von andern Eigenschaften, sind Vindebonen nicht zur Schande. Ich erscheine hier mit mehr Anstand als meine Gegner.

Der Genius.

Du beschimpfest Apollons Thron, so bald du vermuthest, daß eitler Pracht ihn verherrlicht. Nur die Vorzüge des Geistes kommen hier in Betrachtung, nicht schimmerndes

Empfohlene Zitierweise:
Joseph Bernhard Pelzel: Apolls Gericht, oder das bestrafte Vorurtheil Vindebonens. Kurzböck, Wien 1769, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Apolls_Gericht_1769.pdf/22&oldid=- (Version vom 6.7.2023)