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Apollo.

Beantworte sie.

Der Patriotismus.

Ist der große Theil deines Volkes, den du leichtsinniger Spötter, den Haufen nennest, deiner Achtung nicht würdig, so ist er’s der meinen. Das Vaterland, (o fühltest du die Bedeutung des Wortes!) das Vaterland, das gemeine Beste, der Vortheil und Ruhm des Ganzen, nicht einzelner Theile des Staates, ist der Augenmerk des redlichen Bürgers: Ja! partheiliche Neigung für einzelne Theile desselben – gereicht sie dem Ganzen zum Nachtheil – macht uns zu Verräthern. Die wenigen, deren Geist der gallische Witz soll erheben, diese sind unbeträchtlich gegen den Theil deines Volkes, deßen Geist du erstickest.

Das Vorurth.

Und wodurch erstickte ich ihn?

Der Patriotismus.

Durch Erniedrigung, durch Unterdrückung meiner Clientin, deren nutzbare Bemühungen deine eigensinnige Partheilichkeit hemmet, deren Ehre du tödtest; durch deinen schändlichen Haß gegen mich. –

Empfohlene Zitierweise:
Joseph Bernhard Pelzel: Apolls Gericht, oder das bestrafte Vorurtheil Vindebonens. Kurzböck, Wien 1769, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Apolls_Gericht_1769.pdf/24&oldid=- (Version vom 6.7.2023)