Seite:Apolls Gericht 1769.pdf/30

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Hang und Partheilichkeit für diese oder jene Weltgegend hat niemals mein väterlichs Herze beflecket. Nur Ungleichheit eures Fleißes würde Ungleichheit in meine Liebe bringen.

Du aber Kritik! auch du bist nicht ohne Absicht hieher berufen. Wiß’: ich bin nicht ganz mit dir zufrieden.

Die Kritik.

Und doch, hat niemand so eifrig als ich, des Vorurtheils Unfug bestritten.

Apoll.

Niemand? Ich weis, daß du dir immer mehr schmeichelst als billig. Der Ruhm des besiegten Vorurtheils gebührt dem Patriotismus. Entzieh’ diesem nichts von dem Dank, den Vindebona, den ganz Germanien ihm schuldig. Inrichtige und bescheidne Urtheile setze du deine Ehre: denn nur nach diesem Maaßstab bestimmet man hier deinen Werth. Ich wünschte, du hättest bisher, nur hierinn ganz mein Lob, nicht auch meinen Tadel verdienet!

Die Kritik.

Und wodurch deinen Tadel?

Empfohlene Zitierweise:
Joseph Bernhard Pelzel: Apolls Gericht, oder das bestrafte Vorurtheil Vindebonens. Kurzböck, Wien 1769, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Apolls_Gericht_1769.pdf/30&oldid=- (Version vom 6.7.2023)