Seite:Aristophanes Donner 3Bd.djvu/0082

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Die Chorführerin.
     (an die Zuschauer.)
Was ihr einst gewinnen werdet, Richter, wenn ihr unserm Chor
Gütlich thut, so wie’s gerecht ist, sei von uns euch kundgethan.

1115
Erstlich, wenn ihr euer Brachfeld pflügen wollt zu seiner Zeit,

Soll zuerst euch Regen werden, und den Andern hintennach.
Eure Feldfrucht, eure Reben, wenn sie blüh’n, behüten wir,
Daß sie nicht durch Dürre leiden noch zu lange Feuchtigkeit.
Aber wenn uns Einer Hohn beut, uns, den Götterfrau’n, ein Mensch,

1120
Hab’ er Acht, welch schwere Leiden er von uns erdulden wird:

Weder Wein noch andre Früchte blühen ihm aus seinem Gut.
Denn sobald an Reb’ und Oelbaum junges Laub hervor sich drängt,
Schlagen wir’s mit wilden Schlossen; solche Schleudern schwingen wir.
Sehen wir ihn Ziegel streichen, regnen wir; des Hauses Dach,

1125
Kaum erneut, zermalmt in Scherben ihm des Hagels schwerer Schlag.

Wenn er selbst, ein Anverwandter oder Freund, heimführt die Braut,
Regnen wir die ganze Nacht durch, daß er sicher wünschen wird:
Wär’ ich doch am Nil gewesen, statt so schlecht zu richten hier!

Empfohlene Zitierweise:
Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner. Leipzig und Heidelberg: C. F. Winter’sche Verlagshandlung, 1861, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aristophanes_Donner_3Bd.djvu/0082&oldid=- (Version vom 31.7.2018)