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No 7. Den 24. Juli 1838

Beethoven’s neunte Symphonie.
(Fortsetzung.)

Das Scherzo (Seite 45)

[WS 1]

ist bis Seite 52 mit Geist durchgeführt, leidet aber von da an, gleichfalls aus Schuld des Themas, Mangel an mannigfaltiger Erfindung, was der Componist durch Abwechslung in der Instrumentation *)[1] zu verdecken gesucht hat. Das Trio (S. 66) mit Posaunenbegleitung beruht auf einem sehr einfachen aber interessanten Gedanken mit doppeltem Contrapuncte, welche beide in verschiedene Instrumente verlegt werden. Mit Ausnahme des 1sten Theils des Trios sollte man weder von diesem, noch vom Scherzo die Theile wiederholen, um den Hörer nicht durch die Einförmigkeit beider, in Hinsicht auf ihren Inhalt zu lang ausgesponnenen Stücke zu ermüden.

Das Adagio (Seite 75) beginnt nach kurzer Einleitung durch Fagotten und Clarinetten damit, daß die 1ste Violine unter Begleitung der Streichinstrumente (ohne Contrabaß) abschnittsweise das einfache, nicht gerade bedeutsame Thema angiebt, während die Clarinette, unterstützt von den tiefern Blasinstrumenten, dasselbe stets mit der Wiederholung des Ausganges vor jedem Abschnitte unterbricht. [/]

[WS 2]

Darauf führt S. 77 die 2te Violine in D-Dur 3/4 den gleichfalls nicht sehr interessanten Gedanken:

[WS 3]

ein, welchen die Blasinstrumente mit ergreifen. S. 78 hat die Clarinette das erste Thema etwas erweitert wieder, wozu die erste Violine einen entsprechenden sanften Gegensatz in Sechzehntheilen angiebt. In G-Dur 3/4, S. 81 haben die Blaseinstrumente nochmals die 2te Figur. Nach einer kurzen Episode in Es 4/4, S. 83 wiederholt die Flöte B-Dur 12/8 das erste Thema, wozu die 1ste Violine in Sechzehntheilen einen neuen Gegensatz hat. Auf solche Weise wird mit einigen Nachsätzen, welche weiter zu verfolgen unnöthig, das Ganze bis zum Schluß S. 95 fortgeführt.


  1. *) Auch im Rhythmus. D. Red. [Robert Schumann]

Anmerkungen (Wikisource)