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Sie hat erfahren, daß in einem nahen Orte – in Horonewos – die Not am größten sei. Dort will sie hinfahren und ich begleite sie.“

„Ich auch, Doktor Bresser! Lassen Sie mich mitkommen“ …

„Wo denken Sie hin, Baronin Martha? Sie, so zart und verwöhnt – derlei harte, bitterharte Arbeit – –“

„Was soll ich sonst hier thun?“ unterbrach ich. „Wenn Sie mein Freund sind, Doktor, helfen Sie mir mein Vorhaben ausführen … ich will ja Alles thun, jeden Dienst verrichten … Stellen Sie mich der Frau Simon als freiwillige Krankenpflegerin vor und nehmen Sie mich mit – aus Barmherzigkeit nehmen Sie mich mit!“

„Wohlan, Ihr Wille geschehe. Da ist die tapfere Frau – kommen Sie“ …

* * *

Als mich Doktor Bresser zu Frau Simon geführt und mich derselben als Krankenpflegerin vorstellte, nickte sie mit dem Kopfe, wandte sich aber sogleich wieder ab, um einen Befehl zu erteilen. Ihre Züge konnte ich in dem zweifelhaften Lichte nicht erkennen.

Fünf Minuten später waren wir auf der Fahrt nach Horonewos. Ein Leiterwagen, der eben von dort Verwundete gebracht, diente uns als Fahrgelegenheit. Wir saßen auf dem Stroh, das vielleicht

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Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 2, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_2).djvu/080&oldid=- (Version vom 31.7.2018)