auch nur die äusserste Nothdurft erhalten können? Ich halte dafür, daß dieser einzige Umstand allein hinlänglich sey, bey den gegenwärtigen turbulenten Zeiten die Veräusserung der Pf. G. auf das äusserste zu widerrathen. Nimmt man alles dieses zusammen, so muß der Schluß heraus kommen: „Die Veräusserung oder Vertauschung der Pf. G. ziehet den Pfarreyen, wo nicht pro nunc, doch pro futuro, allem Vermuthen nach, einen Verlust zu, der unersetzlich ist, und das Brod wird den Geistlichen so schmal und kümmerlich zugeschnitten, daß sie nicht subsistiren können.“
ist sie dem ganzen Evangelischen Kirchenwesen dieses Landes gefährlich. Denn
1) Je schlechter und geringer die Pfarrdienste werden (als welches ex praemissis zu besorgen ist) je schlechter sind und werden auch insgemein die Personen, die solche ambiren und emportiren. Tüchtige und geschickte Leute gehen ausser Land, wo sie mit Ehren leben, ihre Nothdurft nicht kümmerlich haben, Gott und der Kirche dienen können. Elende Idioten und untreue Miethlinge, die sich nirgends fortzubringen wissen, bleiben aus Noth im Lande. Es ist zwar eine unwidersprechliche Wahrheit, daß treue Knechte Christi nicht auf den zeitlichen Lohn sehen, noch um desselben willen dienen sollen. Es ist aber eben so unwidersprechlich, daß ein Arbeiter seines Lohns werth ist, und daß die, so das Evangelium verkündigen, sich vom Evangelio nähren sollen. Was wird es aber endlich
X. Y.: Beschluß des Schreibens aus dem Hohenlohischen in: Journal von und für Franken, Band 3. Raw, Nürnberg 1791, Seite 455. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschlu%C3%9F_des_Schreibens_aus_dem_Hohenlohischen.pdf/22&oldid=- (Version vom 13.9.2022)