Seite:Betrachtungen über die Kirchenlisten und insonderheit die Sterblisten der Residenzstadt Eichstätt im Jahre 1791.pdf/3

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 1. Selbst in großen Städten stirbt nur der 30te, höchstens 25te Mensch – und hier gar der 231/3. Aus einer so kurzen Zeit läßt sich freylich nicht viel richtiges schließen; doch mag die Ursache dieser großen Sterblichkeit wohl unter andern auch darin liegen, daß sich viele alte Leute vom Lande in die Stadt herein ziehen.

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 2. Nimmt man allgemein an, daß bey Kindern ein Drittel wieder vor dem ersten Jahre sterbe, daß die Kinder, welche unter 4 Jahren sterben, die Hälfte aller Gestorbenen betragen, und daß im 10ten Jahre die Hälfte aller Kinder wieder tod sey. Hier starben unter 1 Jahre 14 über das Drittel: – dagegen war die Zahl der unter 4 Jahren gestorbenen just wieder um eben so viel geringer, als die Hälfte aller Gestorbenen; nach 10 Jahren aber von allen Gebornen nicht einmahl mehr die Hälfte, sondern 5 noch weniger übrig. Freylich sind die Kinder, eben je jünger und zärter sie noch sind, desto mehrern Gefahren des Todes ausgesetzt, und die Fraisen, das Zahnen, und die Pocken raffen deren viele weg. – Allein unter die Ursachen der großen Sterblichkeit unter Kindern darf man gewiß auch diese mitzählen,