Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen | |
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Syrop ab, und verdünne ihn mit ein wenig Wasser; hernach koche ihn ein wenig, schäume ihn aber gut, und giesse ihn kochendheiß wieder auf. Sollte es aber in Gährung kommen, welches das übelste ist, denn davon verliert es allen Glanz, so ist alsdann die Ursache, daß entweder der Syrup zu dünne gewesen, oder daß es an einem warmen und dichten Ort gestanden hat. Diesem nun zu helfen, so kocht man den Syrop mit mehrerm Zucker, und schäumet es recht gut, bis man die Gährung wegschaft, nachgehends aber giesset man ihn wieder kochendheiß auf das Eingemachte. Auf die Art kann alles Eingemachte wieder geholfen werden; allein wenn Beeren oder dergleichen verderben wollen, wovon der Syrop nicht so leicht kann abgegossen werden, so giesse sie aus den Hafen, verdünne es mit ein wenig Wasser koche es langsam, so daß es nicht von einander geht, und schäume es gut. Sollte es aber, weil man darnach zu sehen versäumet hat, so stark beschlagen seyn, daß man es nicht aus dem Hafen, ohne sie zu zerreiben, nehmen kann, so giesse ein wenig Wasser in den Hafen, und setze ihn in einen kleinen Grapen mit so viel Wasser, daß es mit dem Eingemachten gleich hoch stehet. Unter dem Grapen mache ein ebenes Feuer, allein auf den Hafen lege einen eisernen Bolzen, so stehet er fest, und laß es kochen, bis das Eingemachte klar wird; nimm aber in Acht, daß von dem Wasser nichts in den Hafen kommt, so in dem Grapen kocht. Wenn ein wenig Franz-Branntwein in eingemachte Sachen gegossen wird, wenn man sie einkocht, so trägt solcher dazu bey, daß er die Gährung zurückhält; wenn das Eingemachte aber alle seine Klarheit und Ansehen verliert, so kann es zusammen gemengt werden, es mag auch seyn, welches es will, und dann laß es mit gekochte und fein gestossene frische Citronen oder Pommeranzschaalen zusammen kochen, bis es wie eine steife Grütze wird, rühre es aber gut um, damit es sich nicht an dem Boden setzet. Dieses zusammengekochte giesse nachgehends in einen Hafen, und wenn es kalt ist, so hält es sich besser, wenn alsdann ein wenig Zucker-Syrop übergegossen
Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 439. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/448&oldid=- (Version vom 31.7.2018)