Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen | |
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koche in selbigem Wasser 11 Loth Garn eben so lange, und handhabe es auf selbige Art, wie das vorige. Darauf schäure den Kessel wieder gut rein, und setze ihn mit so viel Wasser als das erstemal auf das Feuer. Wenn es aufkocht, giesse den Rest von allen Arten, imgleichen die Farbe in den Kessel hinein. Wenn dieses ein wenig gekocht hat, so lege das Garn darin, (welches man erstlich beitzet,) und laß es eine halbe Stunde kochen, indem es aber kocht, rühre und wende es gut um. Hernach nimmt man es aus, kühlet und spület es auf das beste, als man kann. Das letzte gebeitzte Garn kocht man eben so lange, und handhabet es auf selbige Art, wie das vorige. Wenn dasselbe ausgenommen ist, so legt man wieder 6 Loth Garn hinein, so nicht gebeitzet ist, welches, nachdem es gekocht hat, wie das vorige gehandhabet werden muß.
No. 63. Anmerkungen, die bey der Färberey in Acht genommen werden müssen.
Erstens. Das englische Zinn muß nicht in das Scheidewasser gelegt werden, ehe dasselbe mit Wasser vermengt ist. Zweytens. Zu der ganzen Färberey muß kein ander Wasser, als weiches oder Flußwasser genommen werden. Drittens. Vielweniger muß man andere Kessel gebrauchen, als von Messing oder kupferne, aber keine verzinnte; ausgenommen bey ächten Farben, wie die Beschreibung zeiget. Viertens. Die Farben können auch den Abend vorher eingeweicht werden, nachdem sie erst so fein wie Mehl gestossen sind.
Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 612. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/621&oldid=- (Version vom 19.8.2017)