Seite:Cohn Gleichungen der Electrodynamik bewegte Körper 1900.pdf/5

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

gleichen Werte , , welche im Punkte zur Zeit stattfanden, jetzt zur Zeit eintreten. Der Zeitunterschied ist eindeutige Function der Lage von .

Die Richtung des Lichtstrahls kann in definiert werden als gemeinsame Normale von und . Wir setzen fest: auch in den Gleichungen (A) sollen und die Vectoren bedeuten, zu welchen der Strahl normal ist; dann ist die Strahlrichtung in überall identisch mit der Strahlrichtung in . D. h. der relative Strahlengang wird durch die gemeinsame Bewegung nicht beeinflusst (siehe unter c).

Weiter aber: wenn einerseits in , andrerseits in das Licht auf zwei verschiedenen Wegen von nach gelangt, so wird die Zeit des Uebergangs zwar durch die Bewegung verändert, aber für beide Wege um genau den gleichen Betrag. Das Interferenzbild wird daher durch die Bewegung nicht beeinflusst (siehe unter d).

Wir betrachten näher ein System ebener Wellen; d. h. wir setzen an: alle Feldcomponenten sollen proportional einer und derselben Funktion des Arguments

(1)

sein. Damit dieser Ansatz den Gleichungen (A) genüge, muss

(2)
(3)

und wie normal zu sein. Die Richtung von ist also die Strahlrichtung, während die Richtung der Wellennormale hat.

Es handle sich zunächst um ein electromagnetisch dem Vacuum gleichwertiges Medium; dann wird der Zahlwert . Man erhält also die Richtung der Wellennormale, indem man einen Vector von der Richtung des Strahls und der Grösse mit einem Vector von der Richtung der Bewegung und der Grösse zusammensetzt, oder einfacher: mit .

Dieser Satz, angewandt auf die Bewegung der Erde, ergiebt die beobachtete Aberration.

Für jedes Medium gilt das folgende: Die „Strahlgeschwindigkeit“