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„Nun haben sie ihn doch beseitigt,“ sagte Harald wie zu sich selbst. „Das, was der arme Schnack für einen Blitz hielt, war Dynamit. Die alte Liese war der vollen Kraft der Explosion ausgesetzt und krepierte. Der Käpten wurde durch die Vertiefung und die Steinreihe geschützt. Es nutzte ihm nichts. Das Paar, das mit dem Auto zur Sandgrube kam, fand auch den Weg zu seinem Häuschen. Rechnet man noch den Chauffeur hinzu, der doch mit eingeweiht sein muß, handelt es sich um mindestens drei Personen …“

Er wollte noch etwas hinzufügen …

Aber das rasch sich nähernde Propellersurren eines tief fliegenden Eindeckers zwang seine Aufmerksamkeit nach oben.

Dicht über die Kastanienwipfel des Weges strich der graue Riesenvogel hin …

Urplötzlich riß Harst mich zur Seite …

„Gasbombe!!“ keuchte er …

Riß mich über den Straßengraben in die Felder …

Hinter uns ein dumpfer Knall …

Und wir jagten dahin wie gehetzt …

Rannten um unser Leben …

Unglücklicherweise wehte der Wind sehr ungünstig … Wir liefen mit dem Winde im Rücken … Wir hatten also den unsichtbaren Tod, das verderbliche Gas, hinter uns …

Liefen in ein Kornfeld hinein …

Die Halme wickelten sich uns um die Beine …

Meine Kräfte versagten schnell …

Eine schlaflose Nacht, ein langer Tag hatten mich bereits halb erschöpft …

Stolperte, fiel … Sprang wieder auf …

Ah – – da war uns das Verderben auch schon aus den Fersen …

Da war dieser kennzeichnende Geruch des Kampfgases aus dem Weltkrieg – – Apothekengeruch …

Meine Augen tränten …

Vor mir begann die Landschaft sich im wilden Wirbel zu drehen …

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Dämon Rache. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:D%C3%A4mon_Rache.pdf/14&oldid=- (Version vom 31.7.2018)