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„… uns nach und dürfte jetzt schon nach Oslo telephoniert haben …“

In demselben Moment war draußen das näherkommende Geräusch eines Automotors zu vernehmen …

Der Prinz, der ein nicht gerade freudiges Gesicht machte (im stillen hatte er doch wohl gehofft, daß die ganze Geschichte totgeschwiegen werden könnte) trat rasch ans Fenster und schlug den Tüllvorhang zurück …

„Wohl Inspektor Larnöörg?“ fragte Harald …

„Drei Beamte,“ brummte Hoheit und setzte sich wieder, putzte sein Monokel, klemmte es wieder ein und meinte: „Dieser Lump von Saltar war diese ganzen Aufregungen wahrhaftig nicht wert! Nun werde ich wirklich alles haarklein berichten müssen, und ich … ich habe nun mal eine so ausgesprochene Abneigung gegen Polizei und Behörden …“

Harst, der eine frische Mirakulum am Stummel der alten angezündet hatte, blies drei wunderschöne Rauchringe und erwiderte dann: „Hoheit, Pedro Saltar[1], dieser ehemalige Matrose der Hammonia, mag ein großer Lump gewesen sein, aber – nebenbei war er auch ein Genie! Man soll gerecht sein! Fast fünf Jahre hat Saltar seine Gattin und alle Welt zu täuschen verstanden, hat die Rolle des vornehmen Herzogs von Tragana mit solcher Gewandtheit gespielt, daß der Held des von mir erwähnten Zobeltitzschen Romans dagegen ein Stümper ist … Gewiß – ein gewissenloser Betrüger war er, ein brutaler, vor nichts zurückschreckender Charakter. Aber auch andere Leute sind brutal, Hoheit, die mit einer Krone auf dem Haupte oder … im Windelzipfel geboren sind …“

Der Prinz verstand den Hieb … Errötete, kniff die Lippen zusammen …

Es klopfte … Der alte Schloßvogt meldete Inspektor Larnöörg. Dessen Gesicht war zum malen, als er Harald erblickte, den er bestimmt für tot gehalten hatte … – –

Hiermit ist meine Geschichte zu Ende … Den Leser


  1. Vorlage: Salter
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Max Schraut: Dämon Rache. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:D%C3%A4mon_Rache.pdf/63&oldid=- (Version vom 31.7.2018)