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kam, der Radscha habe die ganze Diebstahlsgeschichte aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen nur erfunden.

Nun, dieses Rätsel hätte ich den Herren ganz gut lösen können! Matasana hatte eben gefürchtet, daß durch irgendeinen Zufall das Verbrechen seines Vaters aufgedeckt werden könnte und wollte daher der Öffentlichkeit möglichst wenig Gelegenheit geben, sich mit der Sache zu beschäftigen.

Ich wartete darauf noch ein Jahr, bevor ich nach Deutschland zurückkehrte, um mir den Stein, der mich in der letzten Zeit schon stark belästigt hatte, durch eine Operation aus dem Magen herausnehmen zu lassen. Jedoch verschiedene Ärzte, an die ich mich wandte, ließen sich durch die auffallenden Bedingungen, mit denen ich meinen Besuch einleitete, abschrecken und lehnten mein Ansinnen rundweg ab. Freilich, diese Bedingungen waren auch merkwürdig genug. Und doch mußte ich die Vornahme der Operation von der genauesten Erfüllung meiner Wünsche abhängig machen. Das erforderte meine Sicherheit. Ich mußte ja mein Geheimnis auch weiterhin bewahren – wenigstens solange, bis ich den Diamanten verkauft hatte.

Eines Tages entdeckte ich dann, als ich mich gerade in Berlin aufhielt, in einem entlegenen Vorort das Schild eines Arztes, das offenbar erst vor ganz kurzer Zeit dort angebracht worden war. Als ich mich bei dem Portier des Hauses erkundigte, ob meine Vermutung zutreffe und Dr. Sprengel noch ein Anfänger sei, bejahte der Mann meine

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/100&oldid=- (Version vom 30.6.2018)