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hatten wie eine Anklage gegen alle die geklungen, die gefühllos um ihn herumstanden – Neugierige. Es war ja nur ein Tier … Und sein Herr, ein dicker Kerl mit dem widerlichen Gehabe eines Neureichen (von der Sorte gibt’s auch in Schweden nach dem Kriege übergenug!) meinte wütend: „So ein dämliches Vieh!! Dreimal prämiiert war es, tausend Kronen hat es gekostet – – rennt in das Auto rein!“ Und da hatte ich, damals noch ein Narr, der sich in alles einmischte, was ihn im Grunde nichts anging, dieses Vieh von Mensch am Kragen genommen und durchgeschüttelt … Und hatte nachher nur Scherereien deshalb gehabt: Körperverletzung, Beleidigung …! – Trotzdem: Jenes Sterbegewinsel des prächtigen Hundes mit den treuen, hilflosen, qualvollen Augen hat mich gelehrt, die Tiere noch mehr zu lieben, als ich es schon von jeher getan … – Menschen?! Du lieber Gott! Wenn zum Beispiel Chubur und Chico nur „Menschen“ gewesen wären, ich hätte ihretwegen wahrhaftig nicht auf mich genommen, was mir noch bevorstand. Aber die beiden waren Männer … Und wenn’s nur armselige verhungerte Köter, ausgesetzt von ihren Besitzern, der Steuerersparnis halber, gewesen wären: ich hätte den Weg gewagt, der ein Weg in die Hölle war …

Wieder der klägliche, ersterbende Schrei von draußen …

„Schnell!“ mahnte Coy … „Ich allein nicht retten können … Ich waren schon als Robbe bei Walfisch … – Kommen – sein Chubur … Kommen … leise!“

Ich schlich hinter ihm drein …

Chubur?! Hatte ich richtig verstanden?

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/125&oldid=- (Version vom 30.6.2018)