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„Ja … Mir fehlte noch ein Robbenfell für meinen Südwester … – Machen Sie doch kein so verdutztes Gesicht, Abelsen …! Ich bin tatsächlich die ganzen vier Tage hier auf der Insel gewesen und zwar an der Nordseite in einer Höhle und an einer kleinen, malerischen, bewaldeten Bucht. Dort habe ich mir diesen Anzug genäht, denn mein Flanellkostüm war doch dem hiesigen Klima nicht recht anjemessen … Na, anjemessen is der Neue auch man sehr mäßig … Sitz mangelhaft, Schnitt vormärzliche Mode, Fuscherarbeit … Nähte mit Lederriemchen geheftet … Coy, mein Sohn, du verstehst dich auf die Kunst besser. – So, nun haltet bitte mal den Kahn fest … Danke. Und ade kleine Insel … Ich weine dir keine Träne nach …! Du hast mir viel Ärger gebracht.“

Coy stieß ab, und unser Boot verschwand im nächsten Kanal.

Daß ich mich bei diesen knappen Angaben Näslers nicht beruhigen konnte, war den ganzen Umständen nach eigentlich selbstverständlich. Ich will nicht gerade sagen, daß ich ihm nicht glaubte, – daß er aber mancherlei verschwieg, war kaum anzuzweifeln. Vier Tage Einsiedlerleben – – nur aus einer Seelenstimmung heraus?! Und uns so plötzlich verlassen?! Nein, beim besten Willen, das war ziemlich unglaubwürdig.

Zunächst hatten wir jedoch anderes zu tun, als diese Dinge zu erörtern. Und zwar war es wieder Joachim, der uns viel zu denken gab. Kaum hatte er auf der einen Ruderbank Platz genommen und die Riemen ergriffen, als er auch schon unseren kleinen Allan, der ihn bisher neugierig angestarrt hatte (was dem Bürschchen doch wahrlich nicht zu verargen war), grob anschnauzte:

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Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/67&oldid=- (Version vom 31.7.2018)