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Lassen Sie alles stehen und liegen … Sofort ohne Koffer!“

Bessie hätte diesem Befehl niemals Folge geleistet, wenn er nicht gerade von dem einen Mann erteilt worden wäre, dem sie so blindlings vertraute.

Als Oberinspektor Goldy zehn Minuten später in der Pension Tommasen erschien, machte der Nachtportier ein äußerst bestürztes Gesicht. „Miß Gorrison wollte nur noch einen eiligen Brief in den nächsten Kasten werfen. Bisher ist sie nicht zurückgekehrt, Herr Oberinspektor.“

Goldy tauschte mit seinem Kollegen vom Hafenrevier einen vielsagenden Blick aus, und als er in Bessies Zimmer ein Paar beschmutzte Schuhe fand, die noch merklich nach Petroleum rochen, sagte er ärgerlich: „Also entwischt!! Sie ist entflohen, jemand hat sie uns weggeschnappt, und das war wieder dieser verteufelte Rolf Nomark, der sie ans Telefon bitten ließ. – War jemand auf der Polizeiwache, als Sie mit mir über den Brand und über diese Bessie sprachen?“

„Nur ein schlichter Arbeiter, der den Verlust seines Rucksackes meldete, Mr. Goldy …“

„Nur?! Nur ?!“, rief Goldy wütend. „Wissen Sie, wer das war?! Das war einer von der Feme der Drei. Diese verwünschten Kerle denken leider Gottes an alles!! Nun können wir Bessie suchen, – – wo aber?!“

Bessie saß in der Ecke einer Taxe, die gemächlich durch die endlosen Straßenzüge Londons fuhr und die dann in der Nähe der Waterloo-Brücke vor dem Gittertor des Sromwell-Palastes hielt. Der Unbekannte hatte Bessie vorgeschlagen, Lady Sromwells Gastfreundlichkeit getrost in Anspruch zu nehmen und sich dabei auf „Den Herrn aus dem Palazzo Albergo in Venedig“ zu berufen.

Ich wußte genau, daß unser Schützling bei Lady

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Max Schraut: Das Schlangenhaupt der Medusa. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Schlangenhaupt_der_Medusa.pdf/34&oldid=- (Version vom 31.7.2018)