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Doris vorläufig am besten und sichersten aufgehoben sei, und ich hatte mich auch darin nicht getäuscht, denn „Die erstarrten Tränen“ (vergleiche den vorigen Band[WS 1]) hatten um Mylady und uns ein so festes, heimliches Band geschlungen, daß wir auf diese vielgeprüfte und wieder von jedem Verdacht befreite Frau in allem uns verlassen konnten.

Während Mylady noch für den späten Gast aufs beste sorgte, saßen in London-Norwood, Albemarle Street 17, drei Männer in einem behaglich warmen Zimmer bei einer Tasse Mokka und Zigarren in der gemütlichen Klubecke beieinander, und nachdem Freund Bick die Tassen gefüllt hatte, erklärte ich ohne weitere Aufforderung:

„Der Kasten, der eine Höllenmaschine zu sein schien, hatte vorn eine Klapptür und war ganz leicht und leer, als ich ihn aus dem Gebüsch aufhob. Er roch jedoch innen stark nach Mäusen, und mir war sofort klar, daß der Mann, der den Kasten brachte, durch das eingedrückte Kellerfenster eine Anzahl Mäuse in den Keller geschüttelt hatte …“

Bick und Roger schauten mich groß an.

Der Baronett kam nicht sofort auf den richtigen Gedanken, aber Bickfort Tomsen, der junge Warner, meinte ungewöhnlich erregt und empört:

„Ich verstehe …! Die Mäuse waren geimpft worden, wahrscheinlich mit Pestbazillen … Auf die Weise sollte die Krankheit auf Bessie übertragen werden. – Ja, das Haus mußte verbrannt werden …!“

Baronett Roger Sheffield, der Mann mit dem kantigen Gesicht und der stämmigen Figur, schüttelte langsam wie ungläubig den Kopf …

„Welch’ eine Ruchlosigkeit!! Die Seuche hätte sich zweifellos noch weiter verbreitet! Und wer war der Schurke mir den Mäusen?“

  1. Gemeint ist anscheinend Band 50 Erstarrte Tränen der Romanreihe Olaf K. Abelsen. Abenteuer abseits vom Alltagswege.
Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Schlangenhaupt der Medusa. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Schlangenhaupt_der_Medusa.pdf/35&oldid=- (Version vom 31.7.2018)