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und betrachte den aus und zusammengesetzten Körper ‚ dessen Grad sei. In gilt , wo ein Primideal in bedeutet. Es sei ein in aufgehendes Primideal des Körpers . Da das Primideal in der Gradzahl des Körpers nicht aufgeht, so ist dieser Körper Verzweigungskörper des Primideals und als solcher nach Satz 81 relativ zyklisch, und zwar mindestens vom Relativgrade , in bezug auf den Trägheitskörper des Primideals , der heiße. Da ferner zyklische Körper von höherem als dem -ten Grade in nicht vorkommen können, so hat genau den Relativgrad in bezug auf . Hieraus folgt, daß der Körper vom Grade ist. Die Differente des Trägheitskörper ist nach Satz 76 nicht durch teilbar, und daher ist, mit Rücksicht auf Satz 68, die Diskriminante des Körpers nicht durch teilbar. Andererseits enthält diese Diskriminante wegen Satz 39 nur solche rationale Primzahlen, welche in der Diskriminante von aufgehen. Endlich folgt aus Satz 87, daß der aus und zusammengesetzte Körper mit übereinstimmt. Der Körper besitzt demnach alle im Hilfssatz 17 verlangten Eigenschaften.


§ 103. Der zyklische Körper vom Grade , dessen Diskriminante nur enthält, und die zyklischen Körper vom Grade und , in denen bzw. als Unterkörper enthalten ist.

Hilfssatz 18. Wenn die Diskriminante eines zyklischen Körpers von einem ungeraden Primzahlgrade ausschließlich die Primzahl enthält, so stimmt mit überein.

Beweis. Wir setzen und, ‚ wo eine Primitivzahl nach bedeute. Schreiben wir überdies , so ist ein Primideal in , und es wird im Sinne der Idealtheorie ; endlich gilt die Kongruenz

Wir betrachten nun die uns durch Hilfssatz 15 angewiesene Zahl . Da das Primideal in vom ersten Grade ist, so folgt, wenn gesetzt wird, in Anbetracht der Gleichung und nach Satz 24 die Kongruenz nach , wobei eine Kongruenz zwischen gebrochenen Zahlen dann bestehen soll, wenn sie sich durch Multiplikation mit einer zum Modul teilerfremden ganzen Zahl in eine gewöhnliche Kongruenz verwandeln läßt. Da zu prim ist, so wird der aus und zusammengesetzte Körper auch durch und bestimmt sein. Wir setzen nach , wo eine ganze rationale Zahl bedeute; dann ist nach .

Nunmehr führen wir den Nachweis dafür, daß die Kongruenz nach besteht. Zu dem Zwecke nehmen wir an, es sei nach ,

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David Hilbert: David Hilbert Gesammelte Abhandlungen Erster Band – Zahlentheorie. Julius Springer, Göttingen 1932, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:David_Hilbert_Gesammelte_Abhandlungen_Bd_1.djvu/229&oldid=- (Version vom 31.7.2018)