Seite:David Hilbert Gesammelte Abhandlungen Bd 1.djvu/346

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Satz 151 (S. 272) die Gleichung . Mit Rücksicht hierauf gilt wegen (152) der Satz für den Fall, daß eine jede der Zahlen , sei es eine Einheit, sei es eine beliebige Potenz von , sei es eine Primärzahl eines von verschiedenen Primideals vorstellt; wegen (150) und (151) und auf Grund der Regeln (80) (S. 265) und (83) (S. 266) gilt sodann der Satz 163 allgemein.

§ 163. Der Fundamentalsatz über die Geschlechter eines regulären Kummerschen Körpers.

Wir sind jetzt imstande, für den regulären Kummerschen Körper denjenigen Satz aufzustellen und zu beweisen, welcher dem fundamentalen Satz 100 (S. 168) in der Theorie des quadratischen Körpers entspricht. Dieser Satz lautet:

Satz 164. Es sei die Anzahl der Charaktere, welche ein Geschlecht im regulären Kummerschen Körper bestimmen; ist dann ein System von beliebigen -ten Einheitswurzeln vorgelegt, so ist dieses System dann und nur dann das Charakterensystem eines Geschlechtes in , wenn das Produkt der sämtlichen Einheitswurzeln gleich ist. Die Anzahl der in vorhandenen Geschlechter ist daher gleich .

Beweis. Es sei die Klassenanzahl des regulären Kreiskörpers und eine ganze rationale positive Zahl mit der Kongruenzeigenschaft nach ; ferner seien , …, die gemäß § 149 ausgewählten Primfaktoren der Relativdiskriminante von . Es bedeute nun irgendeine Idealklasse in , ein zu und zur Relativdiskriminante von primes Ideal der Klasse und die nach der Vorschrift in § 149 (S. 306) aus gebildete und mit einem gewissen Einheitsfaktor versehene ganze Zahl in , so daß

die Einzelcharaktere sind, welche das Geschlecht von bestimmen. Es sei ein Ideal des Kreiskörpers , wofern es ein solches gibt, welches in zu einem nicht durch teilbaren Exponenten vorkommt; dabei ist sicher von verschieden und prim zur Relativdiskriminante von . Da die Relativnorm eines Ideals ist, so muß im Körper zerlegbar sein. Es gilt mithin nach Satz 149 (S. 254) für jedes solche Primideal die Gleichung , und daher ist auch stets . Mit Rücksicht auf Satz 163 (S. 328) folgt daher

, (153)

wenn alle in der Relativdiskriminante von enthaltenen, von verschiedenen